Evangelische Freikirche "Eckstein" Schopfheim e.V.

Wer ist Jesus?

Mit dem Christus wird uns dagegen der Gott verkündigt, der das menschliche Leben nicht entleert und vernichtet, sondern schafft und füllt.1
Die Fußwaschung

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Sein Name, sein königliches Amt und die Herstellung der Gemeinde

Jesus hat den Namen Christus. Der Christusname beinhaltet Jesu Berufung, Aufgabe und das Ziel seines Lebens. Heute ist der Herr Müller nicht mehr der Müller und der Herr Maier nicht mehr der Maier. Bei Jesus ist es noch wie früher.

Die Aufgabe des Christus lässt sich nur mit einer Beobachtung erfassen: Alles Leben entsteht durch Gemeinschaft. Jesus, der Christus, hat die Aufgabe, die Gemeinschaft mit Gott wiederherzustellen. Das tut er so, dass er uns die Gnade Gottes bringt. Weil der Mensch jedoch ein Sünder ist, muss Jesu Werk in der Versöhnung zwischen Gott und Mensch bestehen.

Zwei Sätze über den Begriff Sünde, um die Versöhnung zu vertsehen

Ein absolutes Urteil über das Ich

Ein Wort zum Begriff Sünde. Sünde beschreibt nicht einen Vorgang, sondern ein Urteil, das wir über uns selbst gefällt haben. Es ist ein negatives Urteil unseres Gewissens, das unsere vollständige Verurteilung, die einem falschen Wollen entsprungen ist, endgültig auf uns über gegangen ist. Sünde ist darum weder Irrtum, noch Unglück. Der Irrtum lässt immer noch die Option offen, dass wir den Irrtum erkannt haben. Das Unglück kann immernoch mit einer gewissen Würde getragen werden. Sünde hingegen ist die völlige Verurteilung unseres Ichs.

Unsere Überforderung führt zur Ablehnung

Die Ablehnung des Begriffs Sünde ist heute gängig und sie ist auch verständlich. Trotzdem mache ich die Beobachtung, dass der Begriff Sünde auch im säkularen (nicht-religiösen) Umfeld verwendet wird. Das liegt daran, dass Ethik und Religion relativ selbständig sind. Der Begriff Sünde bleibt aber ohne Gott ein Rätsel oder wird als Übertreibung abgelehnt. Das zeigt, dass der Sündenbegriff nur mit Gott gedacht werden kann. Denken wir den Begriff in diesem Zusammenhang, dann wird uns klar, dass unser Wollen in einem absoluten Gegensatz steht zu Gottes Willen. Sünde ist also etwas, das sich nicht auf ein einzelnes Ereignis beschränkt, sonder das unsere ganze Person, mit allem, was wir sind, umfasst.

Jesus macht Sünde erträglich

Aus diesem Grund hat die Aufgabe Jesu einen universalen Charakter, die nicht nur unsere ganze Person umfasst, sondern alle Menschen betrifft. Ziel und Zweck seines Amtes bleiben nicht auf ihn selbst gerichtet. Seine Herrschaft hat das Ziel, meinen Willen gegen Gott gehorsam zu machen. Bevor ich diese Herrschaft erfahren habe, war das gebotene Tun und Lassen der Eltern, Erzieher und Lehrer immer ein äußeres, ein fremdes Gebot. Durch seine Herrschaft erfahre ich dieses Gebot nicht mehr als fremd und von Außen kommend. Durch seine Gabe sammelt er die Gemeinde aus der ganzen Welt und gibt ihr das zur Vollendung nötige.

Wer der Christus nicht ist

Er war kein Genie oder Held

Jesus dürfen wir nicht als Genie oder Held bezeichnen, auch nicht als ein Idealmensch wie es heute gängig ist. Das Genie nehmen wir dort wahr, wo wir überdurchschnittlichen Fähigkeiten entdeckt haben. Das Genie gewinnt aus seiner Natur die Kraft seines Vermögens, durch das er sich von den anderen abhebt. Auch Jesus hat Macht wie ein Genie Macht hat. Jedoch ist die Begründung seiner Macht eine ganz andere. Jesus hat Macht und Amt empfangen, weil er gesandt ist, um den Dienst der Versöhnung zwischen Gott und Mensch auszuüben. Er hat diese Macht nicht aus sich heraus, sondern sie ist ihm mit seiner Sendung gegeben.

Sein Amt besteht im Dienst; Herrschen ist Dienen. Jesus agiert nicht in seinem Willen, sondern in Gehorsam zu Gott, indem er den ihm aufgetragenen Dienst tut. Dagegen verwaltet das Genie sein Vermögen durch seinen ichhaften Willen. Reden wir bei Jesus von Herrschaft, ist der Grund für ihren Besitz seine Gemeinschaft mit Gott. Ist sie ein Dienst, so liegt die Erfüllung des Ziels nicht in ihm, sondern in denen er dient. So ist erkannbar, dass der Christus aus sich keinen Held machen kann, sondern er im Dienst Gottes und des Menschen seine Berufung besitzt.

Kein Idealmensch

Auch der Gedanke, dass Jesus für sich alle religiöse und sittliche Vollkommenheit erlangte, darin aus sich ein vollkommenes Kunstwerk machte, ist abzulehnen. Vom Christus sprechen wir nicht als jemand, der die größte Menschen mögliche Ausbildung erlangt hat. Wir sprechen von ihm wegen seiner Sendung und dem damit gegebenen Amt. Nicht aus sich selbst hat er sein Vermögen, sondern sein Vermögen ist Mittel zur ausübung seines Dienstes. Theorien die Jesus nur als Lehrer oder Prophet bezeichnen ist durch seine eigene Behauptung Jesus abgelehnt.

Ist er wirklich der Christus?

Die Suche beginnt bei ihm

Gibt es einen Beweis für die Wahrheit der Idee, dass Jesu der Christus ist? Jesu Selbstauskunft ist der einzige Beweis, denn weder die Kirche noch der Einzelne kann Jesus zum Christus machen. Würden wir versuchen ihn durch unseren Glauben zum Christus zu machen, wäre er nur ein Produkt unserer Phantasie. Es bleibt also nur, dass er seinen Anspruch selbst bezeugt, oder er gehört ihm nicht.

Seine Aussagen über ihn selbst

Jesus weiß, dass er Macht hat, weil Gott durch ihn wirkt. Wer ihm zuhört, dem bringt er durch seinen Aufruf zur Umkehr Gottes Forderung, durch sein Vergeben Gottes Vergeben, durch sein Urteil Gottes Gericht. Weil sich in ihm Gottes Wirken ereignet, tun diejenigen Gottes Willen, die ihm dienen, und die werden in seiner Freude sein, die sich ihm anschließen. Woher hat Jesus eine solch ungeingeschränktes Machtbewusstsein? Weil er sich uneingeschränkt unter Gott stellt. Gerade in dieser Unterordnung liegt der Grund, dass sein Werk Gottes Werk ist, sein Denken und Wollen das Gottes ist. Er offenbart nicht sich, sondern Gott, kämpft nicht für sich, verherrlicht nicht sich, sondern beghert und empfängt von Gott.

Das Wie ist ein Hinweis

Nicht wegen der Macht allein, weil sie Gottes Macht ist, erfüllt sich in ihm die Rede des Christus. Sondern auch deshalb, weil er die Macht so gebraucht, dass sie Gnade ist. Er verherrlicht sich, indem er sich dem Jünger schenkt und ihn zum Empfänger der Gabe macht. Indem er denen, die an ihn glauben, die Gemeinschaft gewährt, vergibt er ihnen die Sünden und gewährt ihnen das Vermögen zum Dienst Gottes und zur Arbeit für die Menschen, beides in untrennbarer Verbundenheit.

Der Christus und die Kreuzigung

Das Kreuz als bewusste Tat

Durch Jesu Wort wird der Wille Gottes erkannt. Träte zu dem Wort nicht auch die Tat, so wäre er nicht der Christus. Der König muss auch handeln. Seine königliche Tat, in der sich seine Herrschaft verwirklicht, ist das Kreuz. Er ist nicht aus der Stadt geflohen, sondern blieb und gab sich in die Gewalt seiner Mörder. Jesus war dem Tod gegenüber frei. Er nahm ihn nicht von Menschen an, sondern auch hier blieb er im Dienst Gottes, weil er ihn aus seiner Hand nahm.

Die Kreuzigung ist Gerichtsakt

Im Hinblick auf uns Menschen hat der Kreuzestod Jesu eine doppelte Bedeutung. Einerseits ist sein Tod ein Gerichtsakt. Der Bußruf Jesu erging die Gemeinde. Weil die Gemeinde sich gegen diesen Ruf wehrt, indem sie ihn kreuzigt, erhält durch ihre Verwerfung die Buße absolute Notwendigkeit. Das Kreuz zeigt, dass das Recht vollzogen wird und der Sünder, weil er sündigt, sterben muss. Das Gericht ist aber nicht der einzige Zweck.

Die Kreuzigung ist Akt der Vergebung

Bliebe das Gericht der einzige Zweck des Kreuzes, dann wäre das Kreuz nicht sein Werk. Mit dem göttlichen Gericht hat Jesus die Offenbarung der göttlichen Gnade vereint. Die Sendung des Christus besteht in Gnade, die das Kreuz umschließt. Jesus übt durch den Gang in den Tod die vollständige Vergebung. Aus dem bloßen Leiden wird eine aktive Handlung, in der wir seinen klaren Willen als Ziel und Lebensgrund erkennen. Sein Wille ist: An der Gemeinschaft mit der Welt und den Jüngern festzuhalten, über das hinweg, was sie ihm antun. Durch dieses Verhalten macht er ihre Sünde folgenlos, denn er bleibt in seiner Liebe unverändert ihnen gegenüber. Noch klarer wollen wir sagen: Weil er Vergeben zu einer Handlung gemacht hat, trägt er die Bosheit dauerhaft und rächt sie nicht.

Die Kreuzigung wirkt Gemeinschaft mit Gott

Bliebe dies alleine stehen, dann wäre die Boßheit der berufenen Gemeinde zwar gesühnt, aber sie wäre noch nicht versöhnt mit Gott. Ihre Macht würde immer noch einem Wollen unterstehen, das konträr zu Gottes Willen steht. Unsere Frage ist darum: Wie entsteht durch die Kreuzigung eine Gemeinschaft? Dazu beobachten wir zuerst, dass der Wille des Menschen in der Kreuzigung Jesu eigentlich keine Rolle spielt. Jesu Sterben entspricht ganz dem Willen Gottes; in der Liebe zu Gott stirbt er. Das zeigt uns die Szene selbst: An der Verlassenheit Gottes empfindet Jesus Not, nicht an der, der Menschen.

Die Kreuzigung wirkt Gemeinschaft mit Menschen

Der Gehorsam zu Gott führt Jesus in den Tod und in die Trennung mit der Welt. Nun aber hält er trotz der Trennung von der Welt gleichzeitig die Gemeinschaft mit den Menschen vor Gott fest. Er hält fest, obwohl sie ihn Leiden lässt und er durch sie auch die Folgen der Sünde zu tragen hat: Am Kreuz ist er von Gott verlassen und ohne Hilfe den Sündern gleichgestellt. Hier also haben wir einen doppelten Befund: Einerseits hat Jesus vollständige Gemeinschaft mit Gott, da er durch die Kreuzigung im Gehorsam die Trennung mit der Welt eingeht. Andererseits hält er an der Gemeinschaft mit den Menschen fest, denn die Tat der Kreuzigung macht ihn in seinem Zustand den Sündern gleich.

Zweck & Ergebnis der Kreuzigung

Dieses Doppelte muss gegeben sein. Ohne seinen Gehorsam könnte er nicht gehorsam machen. Jedes Verzeihen würde die Sünde noch vermehren. Nur in dem er Gott Gehorsam dabringt, kann er die Gemeinde heiligen.

Mehr über Jesus erfahren

Eckstein gehört zur Gemeinde, die Jesus durch seine Kreuzigung gewollt und durch seine Jünger gegründet hat. Unser Anschluss an die weltweite Gemeinschaft von Gläubigen ermöglicht Dir, Jesus zu erkennen und an ihn zu glauben.

Schlatter, Das christliche Dogma, 308.